Page 11 - Quartal-1-2023
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Balkon/Terrasse
WPC-Diele ist nicht gleich WPC-Diele: Manche Modelle stechen heraus
WPC-Terrassendielen liegen bei privaten Hausbesitzern im Trend. Kein Wunder: Sie sind deutlich pflegeleichter als Holz und auch noch splitterfrei. Manche Architekten und Bauingenieure sind bei WPC-Produkten trotzdem sehr skep- tisch, weil sie nur WPC-Dielen in den in Europa gängigen Ausführungen und die damit verbundenen Probleme kennen.
WPC-Dielen
Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale
Ein besonders augenfälliges Unterscheidungsmerkmal bei WPC-Dielen ist die Art des Profils. Es gibt Hohlkam- mer- und Vollprofile sowie kammartige Profile. Hier sind eindeutig Voll- und Kammprofil-Produkte zu empfehlen, da Produkte mit Hohlkammer-Profil dazu neigen, sich zu verziehen. Zudem kann Wasser in die Hohlkammer ge- langen und die Diele von Innen schädigen.
Weiterhin unterscheiden sich WPC-Produkte beim Holz- anteil. Bei vergleichsweise hohem Holzanteil und ohne Schutzschicht besteht die Gefahr, dass Wasser in die Holzfasern zieht und die Dielen nachhaltig Schaden nehmen. Auch Fleckenbildung wird dadurch gefördert. Diese Produkte müssen daher kontinuierlich mit Spezi- alpflegemitteln versiegelt werden. Ohne Beschichtung verfärben sich die Holzfasern im Material außerdem, wo- runter die Optik der Dielen erheblich leiden kann.
Angesichts dieser Probleme sind beschichtete Dielen grundsätzlich die bessere Wahl. Doch auch hier gibt es wichtige Unterschiede. Manche Schutzschichten etwa sind nicht besonders robust oder UV-resistent. Außer- dem sind viele Beschichtungen nur auflaminiert oder sogar nur aufgeklebt und lösen sich oft nach wenigen Saisondurchläufen vom Dielenkörper. Hier sollte darauf geschaut werden, dass die Diele samt Beschichtung wie bei Trex Company im so genannten Koextrusions- verfahren produziert wurde. Dies garantiert, dass die Schutzschicht und der Dielenkern fest miteinander ver- schmolzen sind und ein Ablösen unmöglich ist.
Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, sollte zudem außer auf eine lange Haltbarkeit auch auf einen möglichst hohen An- teil an Recycling- und industriellen Restmaterialen achten. Auch die Produktionsbedingungen spielen eine Rolle.
Tatsächlich gibt es jedoch je nach Materialmischung, Her- stellungsverfahren und Aufbauweise inzwischen große Unter- schiede zwischen den Dielen vor allem bei Haltbarkeit und Optik. 25 bis 50 Jahre Garantie gegen Verziehen, Verrotten und sogar Verblassen und Verflecken gibt es zum Beispiel vom WPC-Dielen-Erfinder Trex Company bei privater Nut- zung. Auch in puncto Nachhaltigkeit, Pflegeleichtigkeit und Ästhetik stechen die Dielen des Herstellers heraus, die preis- lich bereits auf dem Niveau günstiger Holzdielen starten.
Nachhaltig sind Trex-Dielen vor allem durch zwei Aspekte: Zum einen halten sie noch viele Jahre, wenn Holz- und kon- ventionelle WPC-Dielen längst ausgetauscht werden müssen. Zum anderen bestehen sie zu 95 Prozent aus recycelten PE- Folien und industriellen Holzresten. Beides schont wertvolle Ressourcen. Dazu kommt eine Produktion ohne schädliche Chemie und der Wegfall umweltbelastender Pflegemittel. Wasser und Seife reichen, um die gute Optik zu bewahren. Über die Jahre spart dies den Hausbesitzern nicht nur jede Menge Arbeit, sondern auch Geld, da regelmäßiges Schleifen, Lackieren, Ölen, Versiegeln oder Ähnliches entfällt.
44 BDB-Nachrichten Journal 1/2023
Fotos: © Trex Company