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Fassadentechnik
Fassadendämmung
mit Ziegeln
Keramische Wärmedämmfassade Poroton-WDF als perfekter Untergrund für kunstvolle Sgrafitto-Fassade in Münchner Innenstadt.
Das neu errichtete Geschäftshaus in Münchens Bestla- ge zwischen Rathaus und Dom sorgt seit Fertigstellung Ende 2020 mit seiner aufsehenerregenden Fassaden- gestaltung für Furore. Verantwortlich dafür zeichnen sich Hild und K Architekten aus München. Gestaltet
ist die Außenhaut des achtstöckigen Gebäudes ganz nach historischem Vorbild in Sgraffito-Technik. Dahin- ter befinden sich 18 Zentimeter Poroton-WDF-180, die als perfekte Grundlage für die in den Putz gekratzte Ornamentik und zugleich nachhaltige Dämmung des in Stahlbeton errichteten Gebäudes dient. Der Neubau beherbergt auf 1000 Quadratmeter die neue „FC Bay- ern World“, dazu ein Hotel mit 30 Zimmern sowie eine Gastronomie.
Als Neubau ist das Gebäude auf den ersten Blick zwar nicht gleich zu erkennen. Denn weder Stahl noch Glas dominieren hier die Fassade, vielmehr erinnert es an das im Zweiten Welt- krieg zerstörte, hier einst errichtete Gebäude mit reich geglie- derter Fassade und Ornamentik. Eine historische Zeichnung des Hauses aus dem Jahr 1872 diente als Vorbild für das in Sgraffito-Technik aufgebrachte Putzrelief. Sgrafitto ist ein auf- wändiges Verfahren, wobei traditionell meist mit einer Kratz- technik und verschiedenfarbigen Putzschichten gearbeitet wird. Hier wurden bis zu drei eingefärbte Putzschichten aufge- tragen, zusätzlich mit einer computergestützten Folientechnik gearbeitet und abschließend gekratzt.
Damit auf der Baustelle keine Schneidearbeiten mehr nötig waren,
wurden die Sonderbauteile passend geliefert. Sie fügen sich in der Höhe perfekt ins Ziegelraster und beschleunigten den Baufortschritt.
Das neu errichtete Geschäftshaus in Münchens Bestlage zwischen Rathaus und Dom sorgt seit Fertigstellung Ende 2020 mit seiner auf- sehenerregenden Fassadengestaltung für Furore. Bild: Michael Heinrich
Unter den vielen Putzschichten des Sgraffitos befindet sich die Ziegel-Dämmfassade Poroton-WDF von Schlagmann. Das Planer-Team von Hetfleisch + Leppert Architekten aus Mün- chen entschied sich gezielt aus vielerlei Gründen dafür: „Die Ziegeldämmung ist ein dauerhafter und vergleichsweise neu- traler Untergrund, der sehr vielfältig weiterbearbeitet werden kann, anders als viele andere Dämmsysteme. Damit bot das Material ideale Voraussetzungen für die gewünschte Sgraffito- Fassadengestaltung,“ erläutert Architekt Joachim Leppert. Auch Nachhaltigkeit und Klimaneutralität der Ziegel haben überzeugt. Die WDF kann im Falle eines Rückbaus komplett recycelt werden.
Für das Projekt wurden 13 unterschiedliche Positionen an Sonderbauteilen verarbeitet, insgesamt waren es 104 Stück. Bilder: Schlagmann Poroton, Maiwolf
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BDB-Nachrichten Journal 2/2022