Page 30 - Quartal-4-2020
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Rund um den Eingang
Paketzustellungen am Wendepunkt
Auch dieses Jahr werden die letzten Wochen des Jahres eine enorme Herausforderung für die Paket- zusteller. Das Weihnachtsgeschäft sorgt im Online- Handel für deutliche Umsatzspitzen. Events wie Black Friday und Cyber Monday treiben die kontinuierlich steigenden Online-Umsätze zusätzlich an.
Ein logistischer Kraftakt
Der Online-Handel wächst seit Jahren zweistellig. 2019 betrug das Umsatzvolumen aus privaten und gewerblichen Online- Bestellungen in Deutschland fast 106 Milliarden Euro*. Das bedeutet eine wahre Flut an Paketen. 3,65 Milliarden Paket-, Express- und Kuriersendungen lieferten die Zusteller im Jahr 2019 aus**. Das entspricht mehr als 12 Millionen Sendungen pro Zustelltag.
Die Covid-19 Pandemie beschleunigt das Wachstum online bestellter Warenlieferungen in 2020 nochmals drastisch. Das Logistikunternehmen DHL rechnet für dieses Jahr mit einem um 50 % höherem Sendungsaufkommen gegenüber 2019. Damit schätzt DHL-Express-Manager Michiel Greeven, „dass wir durch Covid-19 im Jahr 2020 bereits auf dem Stand des Jahres 2030 sind“.
Auswirkungen auf die Umwelt
Nicht nur die Zusteller stehen unter einer erheblichen Belas- tung. Auch für die Umwelt hat die Paketflut Konsequenzen. Ökologisch und ökonomisch wirkt sich hier besonders nach- teilig aus, dass etwa 40 % der Sendungen nicht bei der ersten Anfahrt zugestellt werden können. Doch nicht nur wiederholte Zustellversuche verursachen erheblichen Mehraufwand für die Logistiker und auf der Straße. Gibt es keinen hilfsberei- ten Nachbarn, der die Sendung während der Abwesenheit des
Empfängers annimmt, muss dieser zur Poststelle oder zum Pickup-Shop fahren, um dort seine Sendung abzuholen. Das erzeugt sogenannte Sekundärfahrten, pro Tag etwa 800.000, schätzen Experten.
Baustein für die Optimierung auf der „letzten Meile“
Paketboxen zum Deponieren von Sendungen während der Abwesenheit des Empfängers bieten eine effiziente Möglich- keit, die Zustelllogistik auf der letzten Etappe zum Empfänger zu optimieren. Somit lassen sich mehrfache Anfahrten des Zu- stellers vermeiden. Um auch die zahlreichen Sekundärfahrten der Abholer zu Postfilialen, öffentlichen Paketstationen oder Pickup-Shops zu reduzieren, müssen diese Boxen am besten direkt am oder in unmittelbarer Laufnähe zum Wohn- bzw. Ar- beitsort des Empfängers aufgestellt sein.
Lippert Berlin, Hersteller von Lösungen für Gebäudekom- munikation und Gebäudesicherheit, geht mit den im eigenen Haus entwickelten und produzierten Intellibox® Paketstatio- nen noch einen Schritt weiter. Die intelligente, digitale Steue- rung verwaltet dynamisch freie und belegte Fächer sowie die berechtigten Empfänger und teilt diese für eingehende Sen- dungen variabel zu. Das ermöglicht Zustellungen rund um die Uhr und auch bei Abwesenheit des Empfängers. Die dynami- sche Fachsteuerung optimiert den Flächenbedarf einer Intelli- box Paketstation deutlich, da nicht für jeden Nutzer ein festes Fach reserviert bleiben muss. Großen Wert hat Lippert dar- auf gelegt, dass jeder Zustelldienst die Paketstation mitnut- zen kann. Sogar dem lokalen Handel oder der Reinigung um die Ecke ist es möglich, Waren in eine Intellibox Paketstation einzuliefern. Der Empfänger erhält eine Nachricht per E-Mail oder SMS und kann die Sendung zu jeder für ihn passenden Zeit entnehmen. Zustellung und Abholung sind damit zeitlich entkoppelt und erfolgen kontaktlos.
Lippert Geschäftsführer Raschid Sinayokho erkennt Vorteile nicht nur für die Empfänger. Wohnungsunternehmen oder Fir- men bieten ihren Mietern, Eigentümern und Mitarbeitern einen Zusatznutzen, indem sie helfen, Zeit und Geld zu sparen so- wie die Umwelt zu entlasten. Quellen: * Statista, ** BIEK
Ulrich Lippert GmbH & Co KG, Berlin info@lippert.berlin www.lippert.berlin/intellibox
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BDB-Nachrichten Journal 4/2020