Page 6 - Quartal-4-2020
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Energetische Gebäudesanierung
Langlebige Instandsetzung mit PMMA-Flüssigabdichtungen Außenflächen effizient sanieren – aber wie?
Wer Balkone, Flachdächer und Parkdecks dauerhaft erhalten will, muss sie wirkungsvoll vor schädlichen Witterungseinflüssen und mechanischen Belastungen schützen. Dabei rücken besonders flüssige Abdichtungs- und Beschichtungssysteme auf Basis von PMMA-Harzen in den Fokus. Weil sie schnelle, langlebige und substanzerhaltende Sanierungen selbst in der kalten Jahreszeit ermöglichen und zugleich alle Regeln und Normen erfüllen.
Wenn Außenflächen in die Jahre kommen, sind es oftmals die Detailanschlüsse, die Undichtigkeiten aufweisen und lang- fristig Bauschäden verursachen können. Denn bei Durch- dringungen wie Geländerstützen oder Bodenabläufen treffen verschiedene Werkstoffe mit unterschiedlichen Ausdehnungs- koeffizienten auf engstem Raum zusammen. Bei Temperatur- schwankungen führt dies zu Spannungen und Bewegungen – Haarrisse können auftreten, durch die Wasser in den Unter- grund eindringen kann.
Auf Balkonen sind es in der Regel die Fugen der Fliesenbe- läge oder die Aufkantungen an Türen und Fenstern, wo sich Undichtigkeiten offenbaren. Auch darüber kann Wasser in die Bausubstanz eindringen und in Frostperioden zu größeren Abplatzungen führen. Selbst Schimmelbildung in Wohnräu- men ist nicht ausgeschlossen.
Die möglichen Sanierungsvarianten
Wurden Undichtigkeiten erkannt, stehen weitreichende Ent- scheidungen an: Soll die schadhafte Konstruktion abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden? Das würde bei Bal- konen, Laubengängen und Parkdecks nicht nur einen länge- ren Nutzungsausfall und hohe Kosten nach sich ziehen, son- dern auch in erheblichem Maße für Lärm und Schmutz sorgen.
Als Alternative bietet sich die substanzerhaltende Sanie- rung mit modernen Flüssigkunststoffsystemen auf Basis von PMMA-Harzen an. Diese bewährten Systeme bieten eine wirksame Abdichtung und einen langlebigen Nutzbelag zu- gleich – und das bei einer äußerst niedrigen Aufbauhöhe von nur zwei bis sechs Millimetern und dem ebenso geringen Ei- gengewicht von nur ca. 9 kg/m2. Zudem haften sie auf den verschiedensten Untergründen, auch, wenn diese auf einer Fläche wechseln: Sie lassen sich auf Asphalt, Beton, Bitumen, Estrich, Fliesen, Kunststoff, Holz, Metall u.v.m. anwenden.
Die substanzerhaltende Sanierung mit PMMA
Ist die Entscheidung für eine substanzerhaltende Sanierung gefallen, beginnt diese mit einer professionellen Vorbereitung des Untergrundes durch Kugelstrahlen, Fräsen oder Schlei-
Detailanschlüsse erfordern ein Höchstmaß an Dichtheit. Mit der Vliesarmierung werden Risse von bis zu 2 mm sicher überbrückt.
Der PMMA-Bodenbelag in Fliesen-Optik sieht aus wie gefliest, fühlt sich so an und ist dabei frostfest und pflegeleicht.
fen. Danach folgt der Grundierungsauftrag und – je nach Zu- stand – auch eine Egalisierung des Untergrundes, um Hohl- stellen oder Ausbrüche auszugleichen. Im nächsten Schritt wird das PMMA-Abdichtungssystem flüssig aufgetragen. So lassen sich sämtliche Anschlüsse wie Geländerpfosten etc. sicher einbinden. Es folgt eine Schutz-Ebene, um Punktlas- ten zu verteilen. Die abschließende Nutz-Ebene lässt sich den Anforderungen entsprechend variieren: Auf einem Balkon besteht sie meist aus einer individuell gestaltbaren, pflege- leichten Versiegelung, die Rutschfestigkeit bietet und sogar in Fliesenoptik ausgeführt werden kann. Auf Parkdecks wer- den mechanisch hoch abriebfeste Beläge eingesetzt, die mit ihren Einstreumaterialien für dauerhaft sicheren Grip sorgen und mit informativen, Orientierung bietenden Markierungen oder Farbflächen versehen werden können. Generell sind bei der optischen Gestaltung mit PMMA praktisch keine Grenzen gesetzt.
Eingeschlossene Feuchtigkeit kann bei einem Restfeuchte- grad von unter 6 % (Gew.) ausdiffundieren, da der Sd-Wert einer vliesarmierten PMMA-Abdichtungslage unter 10 m äqui- valenter Luftschichtdicke liegt. Liegt der Restfeuchtewert hö-
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BDB-Nachrichten Journal 4/2020