Page 12 - BDB Spezial Fassadentechnik 2021
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Die von der Consens Bautechnik GmbH ausgeführte Aluminium-Paneel-Fassade am Verwaltungsgebäude ,,Edison Drei“ in Kiel-Wellsee. 3.500 m2 weiße Aluminium-Paneele wurden hier auf punktgehaltener, wärmebrückenoptimierter Unterkonstruktion verbaut.
Vom hässlichen Entlein zum strahlend weißen Schwan – wie aus einem 70er-Jahre-Betonbau ein optisch und energetisch wieder zeitgemäßes Gebäude wurde
Die Kieler Wirtschaftsförderungs- und Strukturentwicklungsgesellschaft mbH (KiWi), hatte im Jahr 2017 die Immobilie „EdisonDrei“ im Gewerbegebiet Kiel-Wellsee erworben, mit dem städtebaulichen Ziel, das in prominenter Lage an der B 404, einer der Haupteinfallstraßen nach Kiel, gelegene Beton-Fertigteilgebäude optisch und energetisch deutlich aufzuwerten.
Bei dem bestehenden Verwaltungsgebäude in der Edison- straße 3 in Kiel-Wellsee handelt es sich um eine Stahlbeton- fertigteilkonstruktion aus den 1970er Jahren in zeittypischer Bauweise mit einer grob geschalten Sichtbeton-Außenhaut aus 8 cm dicken, vorgehängten Stahlbeton-Fertigteilplatten vor einer ca. 6 cm dicken, dahinterliegenden Dämmschicht. Das Gebäude sollte in seiner Grundkonstruktion erhalten blei- ben. Unter anderem sollten aber die Fassaden und die Fens- terbänder sowie das Dach energetisch und gestalterisch kom- plett erneuert werden.
Das Gebäude hat bei einer Grundfläche von ca. 12.500 m2 BGF, bis zu vier genutzte Obergeschosse und eine auf dem Dach platzierte Technikzentrale. Der Bau wurde in Bezug auf die gut erhaltene und solide Bausubstanz, den Flächenzuschnitt und die Raumeinheiten zum Projektbeginn als immer noch grund- sätzlich zeitgemäß angesehen. Daher entschied sich die KiWi anstelle eines Abrisses und Neubaus für die wirtschaftlichere und ressourcenschonende Sanierung, um das Gebäude in der heutigen Zeit wieder vermarktungsfähig zu bekommen.
Neben dem energetischen Verbesserungsbedarf war die kon- struktiv sehr solide Gebäudehülle auch optisch in einem nicht mehr angemessen vermarktungsfähigen Zustand. Die stark
strukturierten Betonfertigteil-Fassadenplatten waren durch die vorhandene Profilierung kaum reinigungsfähig und über die Jahre witterungsbedingt irreversibel verschmutzt. Insbe- sondere bei feuchter Witterung zeigten sich sehr unschöne Laufspuren auf der Beton-Fertigteilfassade.
Daher sollte das Gebäude in seiner Grundkonstruktion zwar er- halten bleiben, aber in einem ersten Bauabschnitt die Fassa- den, die Fensterbänder und das Dach energetisch und vor al- lem gestalterisch komplett erneuert werden. Hierzu wurde eine komplett neue Hülle inklusive einer 140 mm starken Dämmung vor die bestehende Fertigteilfassade vom Architekturbüro Schnittger & Partner, Kiel, geplant. Als Unterkonstruktion wurde ein punktgehaltenes und dadurch wärmebrückenarmes Sys- tem aus einer Stahl-Aluminium-Kombination gewählt. Ebenso wurden die energetisch nicht mehr zeitgemäßen Fenster kom- plett erneuert. Der Dachaufbau zeigte in weiten Teilen erhebli- che bauliche sowie energetische Mängel und wurde mit einer 180 mm starken Dämmung neu erstellt. Die Außengeometrie des Gebäudes sowie Lage und Größe der Fensterbänder in Be- zug auf die Rohbau-Öffnungen wurden hierbei nicht verändert.
Die neue (Sicht-)Außenhülle des Gebäudes wurde als vorge- hängte hinterlüftete Fassade (VHF) mit weißen, PVDF-band-
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