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Ziegelbau
Exklusives Wohnen im Salinenhof
Wenn in Städten neuer Wohnraum geschaffen wird, müssen alte Strukturen oft weichen. Dass dies auch anders geht, bewies im hessischen Bad Nauheim die Planungsgesellschaft Raab.Schmale, die auf dem ehemaligen Salinen-Areal einen luxuriösen Neubau in massiver monolithischer Ziegelbauweise errichtete und gleichzeitig das kulturelle Erbe der Salzindustrie wiederbelebte.
Die Kurstadt Bad Nauheim ist mit ihren knapp 32.000 Einwoh- nern zweitgrößte Stadt im hessischen Wetteraukreis. Schon in der Steinzeit siedelten hier Menschen um die heißen Sole- quellen, im 5. Jahrhundert vor Christus ließen sich keltische Salzsieder am Fluss Usa nieder. Im 19. Jahrhundert erlebte Bad Nauheim dank der florierenden Bäderkultur einen wahren Boom und die Salzgewinnung prägt bis heute das Bild der Stadtarchitektur. Das ehemalige Salinen-Areal befindet sich im Osten der Innenstadt, wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Insgesamt 23 Gradierbauten gehörten zur Bad Nau- heimer Saline, heute sind noch fünf erhalten. Doch wo sich bis vor wenigen Jahren noch Schuppen und Lagerhäuschen zwischen brachliegenden Industriebauten versteckten, bietet sich heute ein ganz anderes Bild.
Moderne Metamorphose
Im Jahr 2014 kaufte das Ingenieurbüro Raab.Schmale für drei Millionen Euro einen 15.000 Quadratmeter großen Teil dieses Geländes von der Stadt Bad Nauheim. Raab.Schmale setzen sich mit ihrem Projekt Salinenhof gegen vier andere Büros durch. Geschäftsführer und Architekt Michael Schmale wollte neue Maßstäbe setzen, nicht nur in Sachen Wohnkomfort, sondern auch in Bezug auf das Stadtquartier als solches. In eineinhalb Jahren entstanden hier 37 Eigentumswohnungen sowie zwei Gewerbeeinheiten – ein Ensemble der besonde- ren Art. Dazu wurde das Salinengelände fast vollständig ab- gerissen, lediglich die Alte Schreinerei, das Salinengebäude und das Siedehaus wurden erhalten – sie stehen unter Denk-
Wenn in Städten neuer Wohnraum geschaffen wird, müssen alte Strukturen oft weichen. Dass dies auch anders geht, bewies im hessi- schen Bad Nauheim die Raab.Schmale Planungsgesellschaft GmbH.
Der U-förmige Bau erzeugt eine Hofsituation: Bekieste Aufenthalts- flächen, zwei Baumreihen und mehrere Sitzgelegenheiten erinnern an die Grundformen klassizistischer Landschaftsgärten.
malschutz. Doch hier ging es um weit mehr, als exklusiven Wohnraum zu schaffen. In liebevoller Kleinstarbeit wurden die denkmalgeschützen Gebäude wieder aufgebaut und berei- chern nun das Areal auf einzigartige Weise.
Attraktives Wohnumfeld mit Geschichte
In ruhiger Wohnlage und dennoch mit bester Verkehrsanbin- dung liegt der Salinenhof dort, wo sich einst das Zentrum der Bad Nauheimer Salzproduktion befunden hat. Der Neubau orientiert sich an der gewachsenen Umgebung. Dazu wurden die Dimensionen, stilistischen Details und die Formensprache der umliegenden Kulturdenkmäler aufgegriffen, sodass ein klassisch anmutender Baukörper in moderner Interpretation entstand. Ergebnis ist ein U-förmiger Bau, der eine Hofsitua- tion erzeugt. Mehrere Zugänge führen vom Gebäude ins Freie. Bekieste Aufenthaltsflächen, zwei Baumreihen und mehrere Sitzgelegenheiten erinnern an die Grundformen klassizisti- scher Landschaftsgärten.
Unsichtbarer Ausdruck des nachhaltigen Konzepts ist die Wandkonstruktion. Das Gebäude ist ab der Kellerdecke mo- nolithisch mit dämmstoffgefüllten Ziegeln errichtet. Sie ermög- lichen eine Bauweise ohne zusätzliche Außendämmung. Die Ziegel stammen aus der Region, vom nur 50 Kilometer ent- fernten JUWÖ Poroton Werk Zeller in Alzenau. „Dort werden unsere Ziegel ohne chemische Zusatzstoffe hergestellt. Nicht nur deshalb gelten sie als besonders wohngesund. Die natürli-
Jede Wohnung verfügt über mindestens eine Terrasse, einen Balkon oder eine Dachloggia.
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BDB-Nachrichten Journal 1/2023
Fotos: JUWÖ Poroton/Gerd Schaller