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Fassadentafel aus Steinwolle von Rockpanel vor Steinwolle-Dämm- stoff von ROCKWOOL
an eine herausfordernde Aufgabe: „Es galt, viele Anschlussdetails genau zu planen und ebenso genau auszuführen. Da z. B. auch der Treppen- hausturm gebäudehoch eine Putzfassade erhalten sollte, schloss das WDVS nicht nur horizontal an die VHF an, sondern auch ver- tikal. Die entstehende In- nenecke musste also so präzise ausgeführt wer- den, dass die mit dem La-
Teil des Brandschutzkonzeptes war neben der nichtbrennbaren Steinwolle-Dämmung in der Fläche das „Fixrock BWM Brandriegel Kit“ – ein patentiertes System, das schnell und wärmebrückenfrei zu montieren ist.
Eine Fassadengestaltung, die den Umgang mit verschiedenen Systemen und Materialien vorsehe, fordere das Bauhandwerk zwar immer in besonderer Weise, so Huber weiter, gebe ihm aber auch die Chance „zu zeigen, was geht“. Von Anfang an sei er sicher gewesen, dass alle Fassadensegmente technisch einwandfrei auszuführen sein würden, denn anders als bei an- deren Baustellen habe der Bauherr ROCKWOOL ausschließ- lich mit bewährten und geprüften Systemen aus der Serien- fertigung geplant.
Um die durch den Einsatz von durchgängig 300 mm Däm- mung auf der Fassade zu erzielende Energieeffizienz noch weiter zu verbessern, wurden dreifach verglaste Fenster ein- gebaut. Gemeinsam sorgen Dämmung und Fenster auch dafür, dass der Straßenlärm weitgehend draußen bleibt. Die hygienische Belüftung des Gebäudes erfolgt durch eine mo- derne Anlage, die einen optimalen Luftaustausch sicherstellt und im Winter Wärmeverluste vermeidet, wie sie von geöffne- ten Fenstern verursacht werden.
Steinwolle als Alleinlöser
Vorgehängte hinterlüftete Fassaden in komplett nichtbrenn- barer Ausführung bieten im Brandfall ein hohes Maß an Si- cherheit. Dennoch sind ab Gebäudeklasse 4 Brandsperren vorgeschrieben, die im Brandfall den Hinterlüftungsraum ausreichend geschlossen halten. Auch für das nach der Sa- nierung und Aufstockung fünfgeschossige Bürogebäude der DEUTSCHEN ROCKWOOL waren solche Brandsperren vor- zusehen. Für diesen Bauherrn ein leicht zu lösendes Problem, denn in seinem Sortiment findet sich auch das „Fixrock BWM Brandriegel Kit“ – ein patentiertes System, das schnell und wärmebrückenfrei zu montieren ist. Mit ihm ist es möglich, Fassadendämmung und Brandsperren homogen aus nicht- brennbarer Steinwolle zu realisieren. Lieferbar ist der Brand- riegel für Flächendämmungen von 120 bis 300 mm, also auch passend zu den in Gladbeck zweilagig verarbeiteten „Fixrock“ Fassadenplatten.
Weitere Infos unter www.rockwool.de
ser auf den Millimeter geschnittenen Fassadentafeln der VHF an eine ebenso präzise anmutende Putzkante angrenzen.“ Sorgsam wurde deshalb der dickschichtige, mineralische Oberputz „HECK EP KR Jura“ an spezielle Eckschienen ange- arbeitet und eine Schattenfuge ausgebildet.
Leichter mit Steinwolle
Ein wesentlicher Vorteil für den horizontalen Anschluss des WDVS an die VHF der oberen Geschosse ergab sich aus dem durchgängigen Einsatz von Steinwolle-Dämmungen, so Hu- ber. „Die ‚Coverrock II‘ Putzträgerplatte ist einer kaschierten ‚Fixrock‘, die wir gerne als Dämmstoff hinter vorgehängten Fassaden einsetzen, sehr ähnlich, was ihre Druckfestigkeit angeht. Außerdem verfilzen die Kanten beider Platten mitein- ander, was man sich ja wünscht, um eine möglichst fugenlose Dämmung zu erreichen.“
Kratzputz in Graphit-Grau
Fast während der gesamten Bauzeit unterstützten durch- schnittlich sechs Mitarbeiter der Fischbach Gruppe die Sanie- rung ihres langjährigen Partners und Lieferanten ROCKWOOL. „Am WDVS und vor allem der Umsetzung des hochwertigen Kratzputzes in einer sehr herausfordernden, dunklen Farbe haben wir an einigen Tagen mit einem Team von bis zu acht Stuckateuren und Malern gearbeitet. Hier konnte ja nicht pau- siert werden und der Putz musste in einem Durchgang aufge- bracht und nach dem Trocknen in einem Durchgang gekratzt werden. Das Team hat hier sehr konzentriert gearbeitet.“
VHF mit auskragender Unterkonstruktion
Viel Geduld erforderten auch die Arbeiten an der Vorhangfas- sade. „Die vor dem neu aufgesetzten Geschoss leicht nach au- ßen kragende Unterkonstruktion hat unsere Techniker gefordert. Aber das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen“, findet Hu- ber. Für die verdeckte Befestigung der Rockpanel Tafeln in Weiß und Grau vor dem 2. bis 4. Geschoss wurde das Profilsystem „UBE DUO“ eingesetzt. Die sichtbare Befestigung der Tafeln in anderen Bereichen sowie der Zinkbleche wurde mit dem Sys- tem „ALWI-S“ und im Bereich der Gebäudeecken mit einer Son- derkonstruktion realisiert; alle Systeme stammen von Systea.
BDB-Nachrichten Journal 2/2022
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Fassadentechnik