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Offene Arbeitsbereiche und repräsentative Räume unterstützen die informelle Kommunikation. Fotograf: Frank Peterschröder Nutzungsrecht: Schüco International KG
assade. Die hinzugewonnene Nutzfläche funktionierte das Planungsteam in offene Kommunikationszonen um. Darüber hinaus ist die Überarbeitung des Außenbereichs für das Jahr 2022 geplant. Um den Mitarbeitenden auch dort eine höhere Aufenthaltsqualität bieten zu können, werden die umliegen- den Flächen entsiegelt und begrünt.
Zeitlose Gebäudehülle
Ein weiterer Schwerpunkt der Planung war der vollständige Rückbau der Aluminium-Bestandsbauteile und die Erneue- rung der Fassade. „Wir haben beim Schüco Corporate Servi- ces Gebäude einen ganzheitlichen Planungsansatz verfolgt“, erläutert der bei Schüco verantwortliche Architekt André Schreiber. „Deswegen sollte auch die Fassade nachhaltig und zeitlos sein. Passend zu der Idee, auf dem Campus möglichst viele unserer Produkte in der Anwendung zu zeigen, setzen wir hier das erste Mal die Cradle-to-Cradle (C2C)-Silber-zerti- fizierte Elementfassade AF UDC 80 ein.“
Auch mit der neuen Gebäudehülle bleiben die drei Bauteile des Bestandsgebäudes als heterogene, additive Struktur ab- lesbar. Gleichzeitig verleiht ihnen die Elementfassade ein ho- mogenes, ruhiges Äußeres. Auf diese Weise bildet das Schüco Corporate Services Gebäude einen Gegenpol zur expressiven Gestalt des gegenüberliegenden Schüco One Neubaus.
Durch ihren elementierten Aufbau lässt sich die UDC 80 der jeweiligen baulichen Situation und der Verteilung der Funk- tionen im Gebäude gut anpassen. Zusammengesetzt ist die Fassade des Schüco Corporate Services Gebäudes aus rund 332 vorgefertigten Elementen. Flügel- und Panoramafenster, geschlossene Paneelfelder und Lüftungsflügel wechseln sich darin einander ab. Erstmals wurde auch der Sonnenschutz Schüco AB ZDS (Aluminium Blind ZIP Design Screen), ein textiles außen liegendes Sonnenschutz-Rollosystem, in die Elementfassade integriert. Ein weiteres projektspezifisches Detail sind die Deckleisten an den Fenstern. Diese treten in drei unterschiedlichen Tiefen aus der Fassadenflucht heraus und kreieren auf der Gebäudehülle ein subtiles Schattenspiel.
Zurück in den Rohstoffkreislauf
Als man sich entschieden hatte, die Fassade zu erneuern, stand für Schüco sofort fest, das Thema Recycling aufzugreifen. Denn die Bestandsfassade aus den 1980er- und 2000er-Jahren hatte einen hohen Aluminiumanteil. Zudem ist das Bielefelder Unternehmen Gründungsmitglied der A|U|F, einem Verein, der einen geschlossenen Wertstoffkreislauf für Aluminium in der Fenster-, Türen- und Fassadenbranche organisiert. Folglich wurden alle Aluminiumbauteile der Fassade und des Vordachs rückgebaut und dem A|U|F-Rohstoffkreislauf zugeführt. Um eine sortenreine Trennung zu gewährleisten, sammelte das mit dem Abriss beauftragte Unternehmen die einzelnen Material- fraktionen so weit wie möglich in getrennten Containern. Das Aluminium wurde daraufhin über mehrere Container-Ladungen durch Unternehmen des A|U|F recycliert. Die so zurückgewon- nenen Mengen – in Summe waren es 28 Tonnen –, ließ Euro- pean Aluminium (EA) durch einen externen Auditor bewerten. Dabei ermittelte er eine Recyclingquote von 98,3 %.
Die EA hatte 2014 erstmals an verschiedenen Gebäuden in Europa die Recyclingquote nach Abbruch oder Renovierung erhoben, um die hohe Wiederverwertungsrate von Aluminium von unabhängiger Seite zu bestätigen. Dieser Wert fließt auch in die Grundannahmen zur Berechnung einer Umweltdeklara- tion (EPD) mit ein. Vor kurzem startete die EA eine neue Erhe- bung zur Bestimmung der Recyclingquote. Dazu rief sie alle Mitglieder auf, Objekte zu benennen, an denen sich diese ve- rifizieren lässt. Schüco folgte diesem Aufruf. Die Werte aus dem Schüco Corporate Services Gebäude sind die ersten, die in diese Erhebung einflossen.
Ganzheitliche Betrachtungsweise
Neben der UDC 80 kamen in dem Sanierungsobjekt weitere C2C-Silber-zertifizierte Produkte wie die Pfosten-Riegel-Kon- struktion FWS 50 / 60 SG an der Eingangsfassade, die Einsat- zelemente AWS 75 BS und die Türen AD UP 75 zum Einsatz. Nach der Sanierung erreicht das Gebäude den ambitionierten KfW-70-Standard und verbraucht damit jährlich 265.000 kWh weniger Primärenergie als vorher. Versorgt wird der sanierte Bürobau mit Heizenergie und Warmwasser aus Fernwärme sowie mit zertifiziertem Ökostrom. Zudem legte Schüco Wert auf Baumaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Dä- cher wurden beispielsweise mit Zellulosefasern gedämmt. Die Anlegung eines Gründachs ist geplant. Diese 500 qm große, extensiv begrünte Fläche wird die Insektenvielfalt fördern, das Mikroklima im und am Gebäude verbessern und Lärm und Feinstaub mindern. Auch die Bauunternehmen trafen Vor- kehrungen für einen staub- und lärmarmen Baustellenbetrieb. Um Transportwege und Bauzeiten kurz zu halten, beauftragte Schüco vor allem Firmen aus der Region.
Das Projekt wird durch das Ministerium für Umwelt, Landwirt- schaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein- Westfalen gefördert.
Weitere Informationen unter www.schueco.de
BDB-Nachrichten Journal 2/2022
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Fassadentechnik