Page 8 - Quartal_1-2023
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                Halle A2 / Stand 320
Die Zukunft von Gebäudehüllen:
Können Betonfassaden nachhaltig sein?
Seit der Einführung der Fassadenprodukte aus Glasfaserbeton im Jahr 2004 hat Rieder seine Produkte laufend erweitert: Das Spektrum reicht von großformatigen dünnen Platten über schmale Latten bis hin zu dreidimensionalen geformten Elementen. Der größte Antreiber für die stetige Weiterentwicklung ist der Anspruch, mehr als nur nachhaltige Fassaden aus Beton zu schaffen und einen aktiven Beitrag zur Energiewende zu leisten. Logische Themenschwerpunkte für Rieder sind daher auf der BAU 2023 Nachhaltigkeit, Mehrwert und Effizienz.
Mit dem Ziel nicht nur die Zukunft des Unternehmens zu sichern, sondern auch einen Beitrag für die kommenden Ge- nerationen zu leisten, setzt der Fassadenspezialist Rieder umfassende Schritte, um die Ökologisierung weiter voran- zutreiben. Dies gelingt unter anderem durch neue Material- kombinationen, die radikale Reduktion von Abfall und die Verlängerung der Nutzungsdauer von Produkten. Mit einem Maßnahmenkatalog und einer konkreten Roadmap arbeitet das Unternehmen daran bis 2030 CO2-positiv zu produzie- ren und zu wirtschaften. Der Fassadenspezialist setzt dabei auf die zero waste-Strategie: 1/3 Substitution, 1/3 effizien- tere Prozesse, 1/3 Offset-Maßnahmen.
Pionierleistung durch jahrelange Forschung- und Entwicklungsarbeit: Rieder als erster Hersteller von CO2 reduzierten Fassaden aus Glasfaserbeton
Der Lebenszyklus von Gebäuden muss länger werden, das gelingt nicht nur durch Umnutzung und Revitalisierung von bestehenden Bauten, sondern auch durch langlebigere Bau- materialien. Vorbild dafür ist das Opus caementicium, das Gussmauerwerk der Römer, dem die als Bindemittel bei- gemengten Puzzolane – Vulkanasche, Trass und ähnliche Mineralien – eine Dauerhaftigkeit verliehen, die jene des
Mehrfamilienhaus in der Schweiz mit einer pixel Realisierung © Dominic Müller
mawende anzubieten, entwickelte Rieder eine Weltneuheit: CO2-reduzierte Fassadenelemente aus Glasfaserbeton. Im ersten Schritt wurden 50 % Zement substituiert, dadurch konnten 30 % CO2 eingespart werden.
pixel – Transformation von Abfall zu Design
Um den Verschnitt bei der Produktion von Fassadenelemen- ten aus Glasfaserbeton zu reduzieren hat Rieder ein Projekt gestartet. Mittels einer Verschnittanalyse wurde über den Zeitraum von über einem Jahr ermittelt, wie viel Prozent des Materials für die Wiederverwendung geeignet sind. Es wur- den über 106.000 Teile eingelesen, Flächen, Grenzen, For- men, Farben und Strukturen dechiffriert und anschließend nach Größen und Formen geclustert. Aus den potenziellen Formen wurde schließlich das Produkt pixel entwickelt, eine kleinformatige Betonschindel im Format 147 x 240 Millime- ter. Die Elemente eröffnen durch ihre Kleinteiligkeit völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten für innovative Gebäudehüllen.
Green Initiatives
Im Zuge der „Offsetting-Maßnahmen“ wurden bereits 70.000 Bäume in Kanada gepflanzt, um CO2 zu binden. Bis 2025 sollen eine halbe Million eingesetzt werden. Die drei Säulen der Zero Waste-Strategie sind die treibenden Kräfte, um in acht Jahren die Metamorphose zum klimapositiven Unter- nehmen zu schaffen.
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BAU 2023 – BDB-Nachrichten Journal Spezial
Selbstversuch am Rieder Campus in Maishofen © Rieder Group | Ditz Fejer
modernen Betons teilweise über- steigt. Sukzessive wird der Zement der Rieder Fassa- denplatten daher durch natürliche und lokale Puzzo- lane ersetzt. Inspi- riert vom Wissen der Ahnen und an- getrieben vom Wil- len, den ökologi- schen Fußabdruck des Unternehmens zu minimieren und den Kunden taug- liche Produkte für den Weg zur Kli-


















































































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