Page 10 - BDB Spezial Fassadentechnik 2019
P. 10

Zink: Mit nachhaltigem Material auf Erfolgskurs
Zinkblech passt sich allen Entwürfen an – egal, ob organisch und kühn geschwungen oder streng formal. Wer auf Zink setzt, überzeugt zudem mit hohem Nachhaltigkeitsaspekt und GPP-Punkten.
Ästhetisch anspruchsvoll und überzeugend: Bauzink
Flugreisende, welche die Stadt Edmonton –
Hauptstadt der kanadischen Provinz Al-
berta – besuchen, wird ein Gebäude im Ge-
dächtnis bleiben: der Central Tower des
Flughafens Edmonton international. Das
kombinierte Büro-Kontrollturmprojekt be-
eindruckt mit seiner geschuppten und wel-
lenförmig ausgeführten Zinkbekleidung aus
Rauten als frei fließende Außenhaut. Der Gestaltungsansatz dahinter nimmt die flie-
ßenden Formen der Prärie-Graslandschaft
ebenso wie die Schneeverwehungen im
Winter auf. Die skulpturale Zinkbekleidung
des Towers wurde dabei so ausgeführt,
dass das Profil an der Süd- und Westfas-
sade einen idealen passiven Sonnenschutz
bietet, während es im Norden maximalen Lichteinfall ermög- licht. Bei der Wahl der Außenhaut punktete Titanzink als Fas- sadenmaterial mit extrem guter Formbarkeit, durch seinen modularen Einsatz, einem hohen Vorfertigungsgrad und der einfachen Installation vor Ort. Gemäß dem hohen Nachhaltig- keitsanspruch des Gebäudes war Zink die erste Wahl.
Qualitätsbaustoff mit Nachhaltigkeitswert
Was im Großen funktioniert, überzeugt auch im Kleinen. Titan- zink ist ein ideales Baumaterial zur Ausgestaltung von Dä- chern, Fassaden und zur Ableitung von Regenwasser – und ist Alternativen hinsichtlich Kosten, Optik, Verarbeitung, Langle- bigkeit, Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit in vielen Punkten überlegen. Für Zink sprechen die günstige Energiebi- lanz bei der Herstellung und Wiederverwertung, die lange Le- bensdauer, der geringe Wartungsaufwand, ein gelebter Recy- clingprozess mit Rücklaufquoten von mehr als 95 % sowie die verifizierte Umwelt-Produktdeklaration EPD-Typ3 nach EN
Flughafentower Edmonton/Kanada mit Rauten aus Titanzink Foto: Initiative ZINK/Rheinzink
15804. Letztere bringt im Ausschreibungswettbewerb viele Vorteile, wenn es um die Vergabe von Bauleistungen unter der Berücksichtigung der nachhaltigen Beschaffung, des Green Public Procurement (GPP) geht – zumal Zink kein Komposit- Werkstoff darstellt und durch seine natürliche Oberfläche, Farbgebung und edler Patina besticht.
Zink und Umwelt: unbedenkliche Regenversickerung
Architekten, die sich für Zink als Baumaterial entscheiden, können kritischen Nachfragen hinsichtlich der Risikobewer- tung ausgesetzt sein. Das gilt besonders, wenn Baugebiete den Einsatz von Baumaterialien oder die Art der Versickerung von Niederschlagswasser regulieren. Grundsätzlich wird die Versickerung von Dachablaufwasser über das Wasserhaus- haltsgesetz (WHG) des Bundes geregelt. Demnach ist für die
   10
BDB-Nachrichten Journal spezial – Fassadentechnik








































































   8   9   10   11   12