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Deutliche Platzersparnisse für große und kleine Bauvorhaben
 Mit automatischen Parksystemen und Autoaufzügen Flächenausnutzung optimieren
Bei knappen Platzverhältnissen sind innovative Gebäudekonzepte meist schwer mit dem Flächenbedarf für den erforderlichen Parkraum in Einklang zu bringen.
Um weniger Kompromisse eingehen zu müssen und eine opti- male Ausnutzung zu erzielen, können bei der Planung für den Parkraum alternative Lösungen einen Ausweg weisen, dieser gewonnene Raum kann anderweitig im Einklang des Gebäu- dekonzeptes genutzt werden. Gut 60 % mehr Stellplätze bei gleichem Flächenbedarf, bzw. 60 % weniger Flächenbedarf bei gleicher Stellplatzanzahl sind mit im Untergrund verbauten auto- matischen Parksystemen möglich und erweitern so die gestalte- rischen Möglichkeiten maßgeblich. Einer der weltweit führenden Anbieter solcher Systeme ist das international tätige Unterneh- men Lödige Industries aus Nordrhein-Westfalen, das aktuell das größte vollautomatische Parksystem Deutschlands für den neuen MIZAL Campus im Düsseldorfer Medienhafen umsetzt.
Parken mit Hilfe von Robotern oder Parkpaletten
In automatischen Park- systemen werden PKWs bis zur Größe ei- nes Vans ähnlich dem VW-Bus einfach und nutzerfreundlich in ei- ner Parkkabine abge- stellt. Je nach System kommen entweder sehr flache Roboter zum Einsatz, die unter den PKW fahren, ihn
leicht unter den Rädern anheben, um ihn mittels Transferfahr- zeugn auf einen Stellplatz zu befördern. Eine andere Techno- logie verwendet spezielle Parkpaletten die Autos auf diesen Paletten zum zuvor festgelegtem Stellplatz verschieben. Bei dieser Variante kommt die 5BY2 Technologie zum Einsatz. Wie bei einem Verschiebepuzzle kann hier jede Palette an je- den Platz des Systems verschoben werden. Notwendig für die Verschiebung ist lediglich ein freier Stellplatz. Je nach Stell- platzbedarf und Nutzergruppe kann die 5BY2 Technologie als reines Palettensystem die höchstmögliche Stellplatzdichte gewährleisten oder in Kombination mit Transferfahrzeugen eingesetzt werden, was die Geschwindigkeit des Parkvor- gangs weiter erhöht.
Die automatischen Anlagen sind auch in bestehende Gebäude mit ihren Säulenrastern oder andere bautechnische Gegeben- heiten integrierbar und lassen sich flexibel unterschiedlichen Grundrissen anpassen. Speziell die 5BY2 Technologie ermög- licht durch das Ausrüsten mit E-Ladestationen das Laden von
Elektrofahrzeugen, sodass diese direkt mit vollem Akku star- ten können. Das intelligente E-Ladesystem sorgt dabei dafür, dass 100 % der PKW aufgeladen werden können – bei einer geringeren Anzahl von Ladepositionen. Dies geschieht durch eine system-gesteuerte Rotierung der PKW nach dem Lade- vorgang. Via App, Karte oder Chip können Nutzer ihr Fahrzeug anfordern und er steht je nach Größe des Systems innerhalb von rund zwei bis drei Minuten zur Verfügung.
Quartierparksysteme als Alternative zu zugeparkten Straßen
In einem aktuellen Projekt im Stadtzentrum Amsterdams ver- lagert Lödige Industries Stellflächen für bis zu 270 Fahrzeuge von der Straße unter die Erde. Das vollautomatische Parksys- tem im Grachtenviertel der niederländischen Metropole schafft neuen Parkraum für die Anwohner und trägt maßgeblich dazu bei, die hohe Parkdichte zu verringern. Dem Projekt „Auto- freie Innenstädte“ könnte dabei Modellcharakter zukommen: Initiativen und Pilotprojekte für autofreie Straßen gibt es be- reits in Berlin, Hamburg und weiteren großen Städten. Um den Wunsch der Initiatoren und Unterstützer nach mehr öffentli- chem Freiraum mit den individuellen Mobilitätsbedürfnissen in Einklang zu bringen, bieten sich solche Parksysteme an, die ein zentrales Angebot für ein gesamtes Quartier schaffen. Auf diese Weise können, die derzeit noch dauerhaft zugeparkten Straßenränder für andere Nutzungen freigegeben werden.
Autoaufzüge sind die platzsparende Alternative zur Rampe
Auch im kleineren Maßstab sind platzsparende Alternativen zu herkömmlichen Parklösungen vorhanden. Mit Autoaufzügen können verschiedene Parkebenen, etwa in den Untergeschos- sen von Wohn- und Geschäftsgebäuden ohne Rampe und Auffahrten erreicht werden. Die Konstruktion ist darauf ausge- legt, begrenzte Räume auf die effizienteste Weise zu nutzen. Spezielle Modelle lassen sich problemlos in unterschiedlichste
Gebäudestrukturen in- tegrieren und kommen teilweise auch ohne Schachtgrube und Ma- schinenraum aus. Die Aufzüge lassen sich zu- dem individuell an das bestehende Erschei- nungsbild des Gebäu- des anpassen und auf Wunsch auch per App bedienen.
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BDB-Nachrichten Journal spezial – Rund ums Parken



















































































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