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Streckmetall-Fassade an Mannheimer Parkhaus
In direkter Nachbarschaft zum Mannheimer Bahnhof haben KSP Architekten aus Frankfurt den Beweis angetreten, dass auch Parkhäuser eine Landmarke darstellen können. Schon von Weitem erkennt
man die auskragende mäandernde Streckmetall- Fassade, die Colt International für die Consys S.A. nach den Plänen der KSP Architekten an dem achtgeschossigen Parkhaus realisierte. Und was von außen möglicherweise trivial aussieht, folgt doch einem klar strukturierten Muster und damit einer ganz eigenen Präsenz und Optik. Das 2018 fertiggestellte Parkhaus an der Oskar-Meixner-Straße verfügt auf acht Etagen über 15 Parkdecks.
KSP Engel – der architektonische Ansatz
Über das Parkhaus .... »Unser Entwurf für die Fassadenge- staltung eines neu zu errichtenden Parkhauses in Mannheim wurde mit dem 1. Preis ausgezeichnet. Die Fassade orientiert sich zur angrenzenden Bebauung sowie in Richtung der nahe- gelegenen Gleise und ist sehr gut sichtbar. Sie soll nach außen wirken und einen Beitrag zur architektonischen Qualität inner- halb des Campusgeländes leisten. Sie ist sehr gut sichtbar und soll einen positiven Beitrag zur architektonischen Qualität leisten ... .
Die vorgesehene Hülle orientiert sich in seinen konstruktiven Dimensionen am bereits geplanten Stützraster des Parkhau- ses. Horizontal verlaufende Rahmenkonstruktionen werden über statisch zu bemessende Stahlschwerter an den Dop- pel-T-Stützen befestigt und halten die bronzefarben eloxier- ten Aluminium-Streckmetallplatten, welche bereits durch ihre Konstruktionsart eine beachtliche Festigkeit erreichen und die Flächenlasten gering halten. Durch die Verwendung von Streckmetall entsteht je nach Jahreszeit, Tageszeit sowie durch wechselnde Lichtverhältnisse unendliche Variationen im Ausdruck der Fassadenhülle, welcher sich zudem durch ver-
schiedene Betrachtungswinkel und -abstände verändert. [...] In Anlehnung an die horizontale Fassadenstruktur der umge- benden Bürogebäude werden die geschosshohen Bänder ge- genläufig zueinander verschoben, um ein spannungsreiches Bild zu erzeugen. [...] Die Öffnungen des Streckmetalls sind in der weiteren Planung derart zu bemessen, dass weiterhin die genehmigungsrechtliche Einstufung als „offene Hochgarage“ gewährleistet ist. Gleichzeitig wird der Transparenzgrad durch die plastisch strukturierte Oberfläche reduziert, so dass der Eindruck einer halbopaken Metallhülle entsteht.«
Enorme Ausmaße
Ein Blick auf die Zahlen verrät das enorme Ausmaß der Kon- struktion, die die Colt Experten konzeptioniert und gestaltet haben. Insgesamt wurden 346 Rahmen in 26 verschiede- nen Varianten montiert. Diese wurden über Konsolen an ei- nem HEB 260 Breitflanschträger am Gebäude angebunden. Die 346 Streckmetallrahmen ergeben bei einem Feldmaß von ca. 5.000 mm x 2.500 mm eine Gesamtfläche von nahezu 3.900m2. Dabei kommt allein die Rahmenkonstruktion auf ein Gesamtgewicht von fast 38 Tonnen. Um die mäandernde Oberflächenstruktur zu erzielen, wurden die Konsolen, an denen die Rahmen angebunden sind, in drei verschiedenen Längen angebracht. Beginnend bei 300 mm über 700 mm bis maximal 1.300 mm sorgen sie für das dreidimensionale Er- scheinungsbild des Parkhauses. Insgesamt summiert sich die Zahl der Konsolen auf 704 Stück, da zwar jeder Lamellenrah- men an vier Punkten mit einer Konsole verbunden ist, aber ein Großteil der Konsolen, so sie nicht an den Ecken angebracht sind, gleich mehrere Lamellenrahmen aufnimmt.
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BDB-Nachrichten Journal spezial – Rund ums Parken
























































































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